Erste Erfolge

Am 31.Mai 1811 unternahm der Schneider Albrecht Ludwig Berblinger, der später als „Schneider von Ulm“ bekannt werden sollte, einen praktischen Flugversuch mit einem selbstgebauten Hängegleiter. Er versuchte in seiner Heimat Ulm die Donau zu überqueren, doch er scheiterte, stürzte ins Wasser und wurde so zum Gespött der Zuschauer.

Später fand man heraus, dass das Berblingers Fluggerät aller Wahrscheinlichkeit nach sogar flugfähig gewesen wäre und dass sein Sturz in den Fluss vermutlich nur durch ungünstige Startbedingungen (z.B. die Abwinde über dem kühlen Wasser der Donau) verursacht wurde. Man war damals jedoch gemeinhin der Ansicht, dass Leute, die solche Flugversuche unternahmen verrückt seien, und nicht akzeptieren könnten, dass der Mensch definitiv nicht fliegen könne.

Das sollte sich jedoch im Jahre 1783 ändern!

Die beiden Brüder Joseph Michel und Jacques Étienne Montgolfier, hatten entdeckt, dass erhitzte Luft eine geringere Dichte besitzt als die umgebende kühlere Luft. Daher wird die dünnere heiße Luft nach dem Auftriebsprinzip von der schweren Umgebungsluft verdrängt und die warme Luft steigt nach oben (ein Vorgang, der auch für uns Segelflieger von größter Bedeutung ist).  

Die beiden Brüder ließen die heiße Luft aber nicht einfach so entweichen, sondern „sperrten“ sie in eine luftdichte Hülle ein. Ist diese Hülle groß genug, dann ist der Drang der erhitzten Luft nach oben so groß, dass sie das Gewicht der Hülle (und unter Umständen auch noch mehr) trägt – der Heißluftballon, nach seinen Erfindern "Montgolfière" genannt, war geboren.

Im Juni 1783 ließen die Brüder in Annonay einen Ballon aus Leinwand, der mit Papier abgedichtet worden war, vor Publikum aufsteigen. Dieser Flug dauerte zehn Minuten und soll eine Höhe von über 1500 m erreicht haben.

Als Ludwig XIV sie daraufhin zu einer Demonstration nach Paris einlud, fand am 19.September desselben Jahres ein erster „bemannter“ Flug statt. Die Passagiere waren ein Hammel, eine Ente und ein Hahn, da man sich noch nicht zugetraut hatte, Menschen an Bord zu nehmen. Der Flug verlief jedoch erfolgreich, und so gab der König die Erlaubnis zu einem Aufstieg mit Menschen. Am 21. November 1783 hoben daraufhin mit Pilâtre de Rozier und Marquis d'Arlandes die ersten menschlichen Luftfahrer vom Boden ab. Die Fahrt dauerte etwa 25 Minuten und erstreckte sich ca. 12 km vom Zentrum von Paris bis zu den Randbezirken.