Geschichte des Flugplatzes am Ottenberg

Segelflugplatz Ottenberg
Der Ottenberg aus der Luft
Die Halle für die Segelflieger entsteht
ASK 13 auf der Landebahn

"Horch, dou brauchst fai net flieng!"

...rief ein Fliegerkamerad aus, als wir im Sommer 1964 das erste Mal das Plateau auf dem Ottenberg betraten. Er hat ausgedrückt was wir empfanden als wir das 150 Meter tiefer liegende Land sahen und an die in der Auffahrt wachsenden alten Buchen dachten, deren Wurzeln meterhohe Sandsteinfelsen umspannten.

Wir laden euch ein, Flieger, Wanderer und Naturliebhaber diese landschaftliche Sehenswürdigkeit an einem schönen Tag zu genießen und uns auf "unserem Berg" zu besuchen.

Ihr fahrt auf der Autobahn nach Regensburg bis zur Ausfahrt Nr. 91 "Oberölsbach", weiter auf der Landstraße Richtung Neumarkt. Nach dem Ort "Berg" habt ihr drei Mal die Möglichkeit nach links Richtung Kadenzhofen abzubiegen, von dort noch eine kurze Strecke bergauf, den Schildern "Flugplatz" folgend.

Wie kamen wir zu diesem Fluggelände?

Anfang der sechziger Jahre erhielten wir vom Autobahnbauamt den Bescheid, dass über unser Fluggelände am Hansenberg östlich von Altdorf die zukünftige Trasse nach Amberg führen würde. Da der Grund nur gepachtet war, konnten wir keinen Geldregen für einen neuen Platz erwarten und auch keine Behörde finden, die sich zuständig fühlen würde, uns ein neues Gelände zu vermitteln. Eigeninitiative war gefragt.

Während wir bisher beim Fliegen die Wolken, den Himmel und die Thermik genossen, war von nun an der Blick nach unten gerichtet um einen passenden Platz zu finden.

Am 4.5.1964 wurde schließlich

bei einem Segelflug mit unserer Ka6 eine Bodenformation entdeckt aus der mit viel Fantasie und noch mehr Arbeit eines Tages ein Segelfluggelände entstehen könnte.

Dann folgte die Bodenerkundung mit dem eingangs erwähnten Ausruf. Als man jedoch den Blick von der schönen Aussicht auf das zukünftige Fluggelände richtete gab es enttäuschte Gesichter.

Ein Steinbruch und drei Baumreihen kreuzten die erst in der Vorstellung entstehende Startbahn. Jetzt begannen mühevolle Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern. Wir wollten den Grund nach drei verlorenen Flugplätzen kaufen.

Nach der Einigung mit den Landwirten

galt es Geld aufzutreiben. Schließlich gelang es beim Wirtschaftsministerium einen Zuschuss locker zu machen, der uns den Kauf von 5,5 Hektar ermöglichte. Nach der mehr geistigen begann nun die körperliche Arbeit, die uns, einschließlich Hallenbau, zwei Jahre beschäftigte.

Dabei wurden von der Segelfluggruppe 11 000 Arbeitsstunden erbracht. Am 18.6.1966 wurde die lange mühevolle Arbeit durch ein Prachtwetter belohnt, das uns ermöglichte unsere Segler vom 10 km entfernten Hansenberg zu unserem neuen Flugplatz zu fliegen.

Inzwischen haben wir auf dem Ottenberg über 110.000 unfallfreie Flüge durchgeführt. Nach langen Wintern freuen wir uns auf die beginnende Flugsaison um dann auch wieder das gesellschaftliche Leben auf dem Ottenberg zu genießen.

Werner Weiss